Framing-Effekt- Fehlurteile vermeiden

Kernthese: Die Darbietungsweise von Informationen kann zu verzerrten Wahrnehmungen und damit Fehlurteilen führen.

Der Nobelpreisträger Daniel Kahneman hat in seinem Weltbestseller "Schnelles Denken, langsames Denken" verschiedene Effekte erörtert, die unsere Urteils- und Entscheidungsfähigkeit negativ beeinflussen können.

Dazu gehört der Framing-Effekt.

Selbstreflektion:
Welche Information beruhigt Sie als werdende Eltern mehr?
„Die Sterblichkeit liegt innerhalb des ersten Monats nach der Geburt bei 5%.“ oder
„Die Überlebenswahrscheinlichkeit liegt…bei 95%.“

Hintergrund:
Die Darbietungsweise einer Information bestimmt die emotionale Reaktion. Je nach Darstellung werden Sie die gleiche Wahrscheinlichkeitsaussage unterschiedlich aufnehmen.
Framing-Effekt oder Framing (deutsch etwa: Einrahmungseffekt) bedeutet, dass unterschiedliche Formulierungen einer Botschaft – bei gleichem Inhalt – auf die Empfänger unterschiedlich wirken.
Will man erreichen, dass Verbraucher Risiken vermeiden, wird oft auf die schädlichen Folgen etwa von Rauchen hingewiesen. In diesem Fall spricht man von Verlust- Framing.
Bei Präventionsmaßnahmen haben jedoch Botschaften mehr Erfolg, die in einen Gewinnrahmen eingebettet sind, also die positiven Folgen der gewünschten Verhaltensänderung hervorheben.
Welche Gefahr der Manipulation könnte damit verbunden sein?

Individueller Transfer
Wie relevant ist der Faktor für Sie? In welchen Situationen sehen Sie Handlungsbedarf? Wie können Sie Fehlurteile aufgrund des Framing-Effekts vermeiden?

   - Formulieren Sie Aussagen so um, dass alternative Aussagen (Verlust-Framing oder Gewinn-Framing) deutlich werden. Lassen Sie diese auf sich wirken. Welche Wirkungen sind angemessen?
   - Schenken Sie bei Befragungen, etwa anhand von Fragebögen, der Formulierung einer Frage besondere Beachtung, um die Ergebnisse der Befragung nicht zu verzerren.

© Prof.Dr.Merk

Quelle

Kontakt: merk@t-pu.de