Lösen Sie Probleme systematisch: 5.Lösungen

Bearbeitungshinweis:

Nach der Klärung der Ausgangssituation und der bestimmenden Ursachen zielt die nächste Phase auf die Vorbereitung eines konkreten Lösungsplans für die Erreichung des Zielzustandes.
Alternative Lösungsansätze müssen kreativ entwickelt, bewertet und Teilschritte zur Umsetzung geplant werden. Sammeln Sie mit Hilfe der Brainstorming-Methode möglichst viele Lösungsideen. Die Ideen können assoziativ aufeinander aufbauen, dürfen in dieser Phase jedoch nicht bewertet werden.
Suchen Sie geeignete Lösungsansätze. Bauen Sie auf vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen auf und nutzen Sie Chancen, die noch im Verborgenen liegen. Entscheiden Sie sich für Lösungsoptionen, die im Vergleich am besten geeignet (pareto-optimal) sind, den Zielzustand mit den gegebenen Mitteln zu erreichen.

Systemische Fragen:

  • Wie lässt sich die Zielsituation konkret beschreiben? Was wäre anders, wenn das Problem gelöst wäre? Wie würde Ihre Situation idealer Weise aussehen?
  • Was sind die 3 wichtigsten Lösungskriterien? Wie begründen Sie diese? (Hinweis zur Zielanalyse: In dieser Phase geht es um eine eindeutige Definition des Zielzustandes. Klären Sie, welche Kriterien den zu erreichenden Soll-Zustand kennzeichnen. Jeder Zielzustand sollte so formuliert sein, dass er die SMART-Kriterien erfüllt: Specific: Treffen Sie klare und präzise Regelungen! Measurable: Achten Sie auf die Nachprüfbarkeit der Erfüllung der Zielzustände! Achievable: Formulieren Sie nur Erreichbares. Die Bewertung der Erreichbarkeit sollte am Ende des Prozesses geklärt werden! Realistic: Achten Sie auf die Umsetzbarkeit und Realitätsnähe der getroffenen Regelungen! Timed: Formulieren Sie klare Zeitpläne/ Meilensteine für die Zielerreichung!)
  • Welche Möglichkeiten sehen Sie, die Zielsituation (Lösungskriterien) zu erreichen? 
  • Wie haben Sie früher ähnliche oder andere Probleme gelöst? Welche Ansätze sind übertragbar?
  • Gibt es eine kopierbare Lösung bei der Konkurrenz? 
  • Wie würden Sie die Problemlösung angehen, wenn Sie über unbegrenzte Ressourcen verfügen würden?
  • Wie würden Sie vorgehen, wenn Sie alleine entscheiden könnten?
  • Was würden Sie tun, wenn Scheitern ausgeschlossen wäre? (Hinweis: Spielen Sie mit hypothetischen Fragen neue Blickwinkel und Lösungsansätze in Gedanken durch. Entwickeln Sie mögliche Szenarien für die Lösung Ihres Problems, suchen Sie kreativ nach potenziellen Lösungen und prüfen Sie erst in einem zweiten Schritt deren Attraktivität und Realisierbarkeit. Denken Sie über den bekannten Horizont hinaus. Lösen Sie sich damit aus festgefahrenen, scheinbar ausweglosen Situationen. Lassen Sie positive Emotionen und Gedankenspiele zu, die Ihre Motivation und Kreativität fördern.?
  • Wie könnten Sie das Projekt völlig zum Scheitern bringen? Wie ließe sich das Problem noch verstärken? Was klappt auf keinen Fall? (Hinweis: Paradoxe Fragen können die kreativsten Lösungsansätze hervorbringen, indem Sie die Fragestellung umkehren und dabei auf die Spitze treiben. Lassen Sie sich ernsthaft ein paar Minuten auf die Fragen ein und ziehen Sie daraus später ein Fazit für attraktive Lösungsansätze.)
  • Was muss passieren, damit Situationen, in denen das Problem nicht auftritt, häufiger auftreten?
  • Welche Fähigkeiten sind für neue Lösungen besonders wertvoll? Welche wurden bisher unzureichend genutzt? Was wäre unter Einsatz Ihrer Kernkompetenzen noch möglich?
  • Welche Lösungen würden Nichtbeteiligte vorschlagen?
  • Wer ist für den Erfolg besonders wichtig?
  • Welche Nichteinigungsalternativen bestehen (Alternativen und jeweils beste Alternative zu einer Einigung)?
  • Wie können Sie Einfluss auf die Attraktivität von Alternativen der anderen Parteien nehmen? (Hinweis: Nichteinigungsalternativen sind Alternativen der Parteien, die ihnen zur Verfügung stehen, wenn es zu keiner Einigung kommt. Je attraktiver die Alternativen aus der Sicht der Parteien sind, umso unwahrscheinlicher ist eine Einigung.)
  • Welche der bisherigen Lösungsansätze sind attraktiv, d.h. würden die Erwartungen an eine gute Lösung erfüllen, wenn sie realisierbar wären? (Hinweis: Gehen Sie Ihre bisherigen Lösungsideen noch einmal durch und listen Sie im Folgenden die Ideen auf, die grundsätzlich geeignet erscheinen, Ihre Zielkriterien zu erfüllen. Diskutieren Sie attraktive Ideen, indem Sie Vor- und Nachteile auflisten und bringen Sie die Ideen in eine Rangfolge (beginnend mit der attraktivsten Idee).
  • Können verschiedene Lösungsideen miteinander kombiniert werden?
  • Bieten sich Synergien an? Bauen verschiedene Ideen aufeinander auf? 
  • Wie schätzen Sie die Realisierungschancen der attraktivsten Lösungsansätze ein? Ordnen Sie Ihre Lösungsoptionen nach Attraktivität. Begründen Sie Ihre Einschätzung der Realisierungschancen.
  • Wie ist die erste Lösungsidee zu verstehen? Handelt es sich um eine tragfähige erste Teillösung, die die wesentlichen Zielkriterien erfüllt?
  • Woran erkennen Sie, dass der Lösungsansatz erfolgreich war? (Zielsetzung)
  • Welche möglichen Hindernisse bzw. Risiken könnten die Umsetzung gefährden?
  • Wie kann man die Zielerreichung durch flankierende Maßnahmen trotzdem sicherstellen? Halten Sie flankierendeMaßnahmen, die die Umsetzung Ihrer Maßnahmen sicherstellen in der nächsten Phase (Umsetzungsphase) fest. Konkretisieren Sie Ihre Lösungsansätze nach dem folgenden Schema: Begründung (Nutzen/ Vorteile) der Maßnahme; Ziel: Woran erkennen wir, dass der Lösungsansatz erfolgreich war?; Inwieweit werden die Lösungskriterien erfüllt?; Hauptschritte zur Umsetzung: Schritte, Verantwortung/ Beteiligte, Termine; Mögliche Hindernisse/ Risiken bei derUmsetzung; Flankierende Maßnahmen.
  • Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie zufrieden sind Sie mit dem jeweiligen Lösungsansatz?

Abschlussfragen zur Lösungsfindung:
Sind alle geeigneten (attraktiven und realisierbaren) Lösungsansätze
geklärt?
• Besteht Konsens hinsichtlich der Einschätzung unter den Beteiligten?
• Welche Fragen sind ggf. noch offen? Wie sollen diese geklärt werden?
• Kann die Phase erfolgreich abgeschlossen werden? Sind die Voraussetzungen für den Übergang zur nächsten Phase geklärt?
• Falls ja, wie können Sie Ihre zukünftige Zusammenarbeit ggf. noch verbessern?

Zu Teil 6: Umsetzung

© Prof.Dr.Merk

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Kontakt: merk@t-pu.de